„...letztlich ist der Mensch, als Folge oder Krönung der Evolution, nur in der Totalität der Erde begreifbar.“ (Leroi-Gourhan, Hand und Wort, S.22)

Dienstag, 25. März 2014

Frank Engster, Das Geld als Maß, Mittel und Methode. Das Rechnen mit der Identität der Zeit, Berlin 2014

(Neofelis Verlag UG, 790 S., Print (Softcover): 32,--)

17. Nachtrag

Ich spare zwar in meinem Blog nicht mit Polemiken gegen Formeln, aber für Graphiken habe ich was übrig. Und gerade was die Marxsche Formel für die Kapitalform des Geldes betrifft, G-W-G', scheint mir eine Kombination aus Graphik und Formel sinnvoll zu sein. Die Formel für sich suggeriert, daß es letztlich nur um den mit dem Geld ermöglichten Warentausch geht, wie in W-G-W, nur daß es in der Kapitalform der Formel auf die Vermehrung des Geldes hinausläuft, während es in der Warenform der Formel nur um die Zirkulation der Waren zu gehen scheint.


Aber in dem schlichten ‚W‘ der Formel G-W-G' steckt wesentlich mehr als nur das Eintauschen einer Ware gegen Geld. Was genau da passiert, soll die Graphik zum Ausdruck bringen. Zunächst einmal verbirgt sich in dem einzelnen ‚W‘ ein Produktionsprozeß mit folgender Formel: WnA + WzA (WRes.) In Worten: Geld (tote Arbeitszeit: tA) wird mittels lebendiger Arbeit (lA), die aus der notwendigen Arbeitszeit (nA) und der zusätzlichen Arbeitszeit der Ware Arbeitskraft (WnA/zA) besteht, auf Waren als Resultaten des Arbeitsprozesses (WRes.) übertragen. Über den Warentausch (WT) kehrt das Geld vermehrt (G', MWt) als Kapital (tote Arbeit) zurück, nachdem sich die bezahlte Lebenszeit der Arbeitskraft (Rep.) und der Gebrauchswert der Waren (GWt) verbraucht hat.

Die Kapitalform des Geldes bildet demnach eine Zeitschleife, die von der Lebenszeit (vulgäre Zeit) von Menschen und Dingen profitiert.

Download

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen